Donnerstag, 9. Juni 2016

Urlaub in Tirol - Anreise

Letzte Woche war ich eine Woche im Urlaub. Es ging nach Tirol. Wir fuhren etwa 10 Uhr los. Das Navi sagte etwas über fünf Stunden Fahrzeit. Mit ein paar Pausen und einigen Stop and Go's waren wir knapp nach 16 Uhr im beschaulichen Örtchen Bichlbach angekommen.

Das Örtchen liegt nicht weit hinter der deutschen Grenze. Ein Ferienhaus, Pension und Hotel reihte sich an das andere. Die Gegend war geprägt von Weidewiesen (im Winter dann von Skifahrern). Momentan leuchteten sie größtenteils gelb vom Hahnenfuß und Wiesenpippau (oder etwas ähnlichem). Links und recht ragten Berge auf, kein Wunder in den Alpen. Auf ihnen fand sich ein Mosaik von hauptsächlich Nadelbäumen, Wiesen, Felswänden und Geröll.
Die Ferienwohnung war schnell bezogen. Es regnete immer mal wieder. Bis zum Abendessen sollte es noch ein bisschen dauern. Um die Wartezeit zu verkürzen beschloss ich mal ein paar hundert Meter irgend einem Feldweg zu folgen. Viel neues ist so nicht zu finden, aber ideal um sich auf die Woche einzustimmen. Der Weg führte an einer Weide vorbei. Sie war bestückt mit verschiedenen Süßgräsern, Hahnenfuß, Spitzwegerich, immer wieder Wald-Storchschnabel, vereinzelte Vergißmeinnicht und vielen,vielen mehr.
Ich sah einen Doldenblütler der mich noch die ganze Woche begleitete. Obwohl er gar nicht so selten sein soll, ist er mir in meiner Heimat nie aufgefallen. Hier in Tirol gab es ihn aber reichlich. Es handelte sich um den Rauhaarigen Kälberkropf.
 
typischer Doldenblütler eben

Rauhaariger Kälberkropf - Chaerophyllum hirsutum
 
 
Für rote Farbtupfer sorgten viele einzelne Tag-Lichtnelken.
 
Tag-Lichtnelke - Silene dioica
 
 
Ich fand auch viel Gänse-Fingerkraut, sehr viel. Es wuchs wie Unkraut im Rasen oder Wegesrand. Mal war die Blattoberseite grün, mal silbrig -die Blattunterseite sowieso. Hier im Südharz gibt es das kriechende Fingerkraut in Masse, aber das Gänse-Fingerkraut nicht.
 
Gänse-Fingerkraut - Potentilla anserina
 
Und ein erstes kleines Highlight gab es dann doch noch. Ich fand den Blassvioletten Braunen Storchschnabel. Vom Storchschnabel gibt es viele Arten, in Deutschland aber nur eine heimische bei der die Blüte -die Kronblätter- zurückgeschlagen sind. Es ist der Gewöhnliche Braune Storchschnabel. Dieser ist schon relativ selten. Aber er hat eine Unterart -die ich fand- und diese kommt innerhalb Deutschlands nur in Bayern im Alpenraum vor. Diesen Storchenschnabel sah ich nur dort, recht reichlich auf etwa einem Quadratmeter, sonst ringsum kein einziges Exemplar.
 
Staubbeutel und Narbe ragen deutlich heraus

Blassvioletter Brauner Storchschnabel - Geranium phaeum ssp. lividum
Nach diesem nur kurzen Ausflug zog mich der Hunger zurück in die Ferienwohnung. Die Funde waren noch überschaubar, wohlwissend das die nächsten Tage noch einiges bereit hielten.

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