Ich habe mir zum letzten Juniwochenende ein verlängertes Wochenende genommen und bin in die Heimat gefahren. Am ersten Tag habe ich bereits den Beerberg erkundet. Am zweiten Tag wollte ich nun zwei Orte aufsuchen die, nicht weit voneinander entfernt, um meine Heimatstadt liegen. Da ich an beiden Stellen so viele und völlig verschiedene Pflanzen fand, werde ich beide Orte getrennt vorstellen. Als erstes ging ich nach Glücksthal.
Glücksthal war einmal ein kleines Dorf in dem Glas produziert wurde. Das war von 1736 bis 1860. Zeugen das es mal ein Dorf gab sind heute noch ein Friedhof, ein Teich, ein Kellergewölbe, die Lichtung und ein paar aufgestellte Infotafeln. Die Lichtung wird von einer Wiederbewaldung freigehalten, vermute ich mal. Ich wollte einmal schauen was heute auf der Wiese dieser Lichtung wächst. Auch hier nur eine Auswahl von dem was alles wuchs.
Ich parkte auf einem großen Parkplatz neben der Gaststätte "Rennsteigbaude".
Von dort, Richtung Süden, waren es geschätzt nur 500 Meter zum Glücksthal.
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| rot Hinweg, blau Rückweg |
Schon der Hinweg bot einige Pflanzen. Eine der ersten war wieder ein Wiesen-Wachtelweizen. Diesmal war es aber nicht der Hellgelbe, dieser war komplett gelb.
| Melampyrum pratense ssp pratense - Gewöhnlicher Wiesen- Wachtelweizen |
Die sparrige Binse fiel mir ins Auge. Einige Bundesländer stufen sie als gefährdet ein.
| Juncus squarrosus - Sparrige Binse |
Ich sah einen Korbblütler. Ich war mir nicht ganz sicher, blüht diese Pflanze noch oder ist das die volle Blüte. Es ist ein Ruhrkraut und das IST in voller Blüte.
| Gnaphalium sylvaticum - Wald-Ruhrkraut |
Ich bin an "den Toren" Glückstahl's angekommen. Es begann die Wiese, man sah schon die Lichtung.
Ich entdeckte eine Segge mit niedlichen Blütenstand. Sie trägt einen passenden Namen, Hasenpfoten-Segge.
| Carex leporina - Hasenpfoten-Segge |
Kaum hatte ich diese fertig abfotografiert sah ich im Augenwinkel einen Korbblütler. Die einzige vorhandene Blüte war stark lädiert. Vermutlich von den starken Regenfällen die Nachts herunter kamen. Die vier Grundblätter und die Reste der Blüte lassen aber keinen Zweifel. Ich hatte eine Echte Arnika gefunden. Sie gilt als gefährdet, in vielen Bundesländern sogar als stark gefährdet -auch in Thüringen- und muss geschützt werden. Hoffentlich kann sie ihren Bestand im Glücksthal ausbauen.
| Arnica montana - Echte Arnika |
Ich bewegte mich weiter in die Mitte der Lichtung.
Hier steht eine Infotafel die über die Geschichte der Siedlung aufklärt. Daneben die Reste des Kellergewölbes.
Links und rechts davon standen ein paar Fingerhüte und jede Menge Kratzdisteln. Deren Vorkommen war über die ganze Wiese verteilt und erstreckte sich bis zum Teich.
| Digitalis purpurea - Roter Fingerhut |
| Cirsium heterophyllum - Verschiedenblättrige Kratzdistel |
An diesem Teich wurden aus Baumstümpfen Gesichter geschnitzt. Ich fand es witzig.
Durch ein Bächlein und die starken Regenfälle in der letzten Nacht war es um den Teich sehr sumpfig. Hier wuchs viel Torfmoos. Dort wuchs ein Schachtelhalm ohne Verzweigungen. Leider kam ich nicht nahe genug heran um diese Bestimmen zu können. Meine Halbschuhe waren nicht Wasserfest und dafür sank ich zu tief ein. So musste ich mich mit der Segge die am Rand wuchs zufrieden geben. Es ist eine Blasen-Segge. In einigen Bundesländern gilt sie als gefährdet, ist sonst aber weit verbreitet.
| Carex vesicaria - Blasen- Segge |
Der Friedhof lag ein klein wenig abgelegen im Wald. Auf dem Weg dahin sah ich einige Wald-Schachtelhalme.
Der Friedhof wird offensichtlich in Schuss gehalten. So gut sah der Zaun nicht immer aus.
| Equisetum sylvaticum - Wald-Schachtelhalm |
Zurück zur Lichtung lief ich an einem breiten Streifen voll mit einer Wald-Simse vorbei. Das ist so eine schöne kräftige Pflanze, die könnte ich mir auch als Zierpflanze vorstellen.
| Scirpus sylvaticus - Wald- Simse |
Ich lief zurück zum Parkplatz. Direkt am Parkplatz fiel mir noch ein Korbblütler auf. Bestimmt habe ich es als Österreichische Gemswurz. An sich ist sie zwar auch in Deutschland heimisch, aber nicht im Thüringer Wald. Da ich nur dieses Exemplar fand und es direkt am Parkplatz wuchs ist es wahrscheinlich das es jemand als Zierpflanze bewusst gesetzt hat oder über Gartenabfälle dorthin gelangte.
Das erste Etappenziel war erreicht. Glücksthal ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Das zweite Ziel des Tages stelle ich im nächsten Post vor. Die Flora dort war eine völlig andere.
| Doronicum austriacum - Österreichische Gemswurz |
Das erste Etappenziel war erreicht. Glücksthal ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Das zweite Ziel des Tages stelle ich im nächsten Post vor. Die Flora dort war eine völlig andere.

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